helle Sommerhose und weißes T-Shirt
4.9.2024
Bei mir ist noch ein Sommeroutfit entstanden, daß ich hier beim Me Made Mittwoch im September zeige.
Beim Stoffkauf letztens für den Flirtskirt hatte ich einen hellen, leichten Stoff aus einer Leinen-Baumwollmischung gesehen. Sofort entstand vor meinem geistigen Auge eine Sommerhose mit weiten Beinen. Solche habe ich die letzten Wochen oft gesehen, sowas wollte ich auch gerne haben. Ich kaufte den Stoff und habe es tatsächlich geschafft, die Hose noch diesen Sommer zu nähen.
Die Vorstellung wie ein Kleidungsstück aussehen soll ist eine Sache, die andere, wie soll der Schnitt in der Realität aussehen? Erstmal habe ich in meine vielen, alten Schnittmusterhefte geschaut, kaufen wollte ich einen Schnitt nicht. Aber da war nichts, was mir gefiel. Vor ein paar Jahren hatte ich mir Shorts und eine Sommerhose, die ich nie hier auf dem Blog gezeigt hatte, nach dem Schnittmuster Wrapped von Schnittduett genäht. Die Hose trage ich gerne, sie hat am Bund einen Gummizug und sehr schöne Taschen, aber sie hat schmale Beine. Die Beine könnte ich doch einfach verbreitern, also von der Hüfte gerade oder ausgestellt herunterlaufen lassen.
Der Stoff lag 1,40m breit und ich hatte 1,50m gekauft. Um abzuschätzen, wie breit ich werden könnte, legte ich den Schnitt auf den Stoff. Was für eine super Idee! Es zeigte sich, daß da nicht sehr viel Stoff übrig war. Mit einem Lineal habe ich abgeschätzt, was maximal möglich ist. Das alte Schnittmuster, schon mit Änderung für die Schrittweite und 1cm Nahtzugabe habe ich auf Zeitungspapier aufgelegt, drumherum gemalt und dann meine Änderungen vorgenommen. Bei einem Besuch der Druckerei der SZ in München konnte ich eine Restrolle Zeitungspapier mitnehmen, die für die Druckermaschinen zu kurz war. Für meinem Bedarf reicht die noch ewig. Danke an meinen Mann, der die Rolle damals in der S-Bahn und seinem Rad nach Hause geschleppt hat!
Am Saum an der Beininnenseite habe je 2cm hinzugegeben und an der Beinaußenseite 3 cm. Den Saum habe ich um 4cm verlängert. Beim Zeichnen kam mir die Idee, daß eine weitere Hose vielleicht auch mehr Länge braucht. Abschneiden ist einfach, annähen einfach doof.
Der veränderte Schnitt paßte so millimetergenau auf den Stoff :)). Sehr gut, so blieb nur ein Minimum an Stoffresten.
Bei der Originalhose kommt oben ein 5cm breites Bündchen dran für einen ebenso breiten Gummizug. Aber ich schnitt an einem heißen Sommertag zu und wußte, daß ich so einen breiten Gummizug nicht im Sommer tragen wollte. Mein Bündchen ist jetzt nur halb so breit.
Bei den Schnittänderungen half es mir, nebenbei das Video von Karen Natalie Nolte zu Saumerweiterungen bei Hosen und Röcken anzuschauen und Tipps zur Schnittmusteroptimierung. Es war vor allem der Hinweis, daß man die Säume bei Hosen innen und außen unterschiedlich verändern kann, falls man z.B. zwischen den Beinen nicht soviel Stoff haben möchte. Ja, das war sehr nützlich, ich hätte es bestimmt ohne Nachdenken symmetrisch gemacht. Ebenso sinnvoll im anderen Video der Hinweis, erstens an den Änderungstellen für schöne !!! Übergänge im Schnittmuster zu sorgen und zweitens die Nahtlängen an den Stellen, die später zusammnegenäht werden bitte ausmessen und genau anzugleichen. Letzteres hätte ich sicher nicht gemacht und da es bei mir kein sehr großer Unterschied war, einfach den Stoff passend gezogen. Aber hätte das gut ausgesehen beim Tragen oder vielleicht doch komische Falten geworfen?
Die Hose zu nähen ging einfach und schnell. Bei der Anprobe war ich begeistert, sie sah so aus, wie ich es wollte. Hatte ich vorher gar nicht so genau über die Beinbreite nachgedacht, war ich jetzt mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Nicht zu breit aber auch nicht zu schmal.
Der Schnitt bleibt jetzt so wie er ist und könnte nochmal genäht werden. Bei der hellen Hose fürchte ich nämlich, das sie bald Flecken von der Fahrradkette bekommen könnte und Fahrrad fahre ich fast täglich.
Zur Hose trage ich ein neues T-Shirt. Das ist wieder mein üblicher Schnitt, diesmal habe ich allerdings den V-Ausschnitt der Bluse Robinia von Fabelwald verwendet. Der gefällt mir an der Bluse sehr gut und so wollte ich ihn mal am T-Shirt ausprobieren. Ganz früher hatte ich immer mindestens ein weißes Oberteil, aber dann kamen die Kinder und die weißen Oberteile erwiesen sich als unpraktisch. Immer waren Flecken drauf, die sich auch nicht mehr auswaschen ließen. Die Kinder wurden größer und sind schon lange erwachsen, aber das Fleckenproblem blieb. Vielleicht weil ich fast jeden Tag koche und auch mehr in Haushalt und Garten tue wie seinerzeit? Aber jetzt wollte ich unbedingt wieder ein weißes T-Shirt haben, mal sehen wie lange das hält.
