Patchworktage Meiningen 2022
8.6.2022
Nicht mehr virtuell, sondern endlich wieder analog; natürlich haben wir die Patchworktage in Meiningen besucht.
Es war toll, viele Quilterinnen zu treffen, ausgiebig über Patchwork und Quilten zu schwatzen und Quilts anzuschauen.
Auf Fotos oder am Computer ist es schwierig bis unmöglich Textiles richtig darzustellen. Vor allem wenn die Arbeiten nicht flach sind, wie z.B. die Arbeiten von Anke Pradel-Schönknecht oder in den Ausstellungen „Faltenreich“ und der FOurTextilER
Vor gut einem Jahr hat die Patchworkgilde verschiedene online-Gruppen ins Leben gerufen. Das war ein Lichtblick während der endlosen Coronabeschränkungen. Ich habe bei der Gruppe „Stickerei und Quilts“ von Ulla Hoppe mitgemacht. Wir haben unsere Arbeiten unter dem Titel „Schubladenschätze“ jetzt in Meiningen gezeigt. Die Arbeiten, die ich nur in Zoommeetings gesehen hatte, waren echt alle sehr viel schöner, die Farben passten und auch das Design kam viel besser zur Wirkung. Genauso spannend war es, einige von den Teilnehmerinnen im richtigen Leben zu treffen. Auch wenn man meinte, sich auf Dauer an Zoommmeetings gewöhnt zu haben, in der Realität redet es sich viel besser miteinander. Ich habe einen Tischläufer in dieser Gruppe genäht und dafür alte, mit Blümchen bestickte Servietten benutzt. Die hatte ich mal zum Färben geschenkt bekommen, wofür sie mir zu schade waren.
Meiningen ist eine sehr schöne Stadt mit einem mittelalterlichen Kern,
einem Schloß,
und Parks; die malerischen Ruinen auf dem Bild sind übrigens genauso damals vom Fürsten gebaut worden.
Als Quilterin sind mir die Muster vieler Fachwerkhäuser aufgefallen, die könnte man direkt für den nächsten Quilt benutzen.
Sehr viel aufwendiger, aber wunderschön war diese Fassadenzier.
Auf der Treppe zur Ladenstraße konnte man diese Tonkacheln sehen, die in einem Kinderkurs entstanden waren.
Die Organisation in Meiningen war oft chaotisch. Ausstellungsräume waren sehr kurzfristig verlegt worden, die Cafés waren auf den Ansturm nicht eingestellt und im Stadtbild sah man wenig, daß hier die Patchworktage stattfanden. So schön der handgemalte Wegweiser zu einem der Ausstellungsorte ist, nach einer großen, überregionalen Veranstaltung sieht das nicht aus.
Die Ausstellungsorte verteilten sich wie üblich auf den ganzen Ort. Es war für die Organisatorinnen nicht einfach für alle einen Platz zu finden, schließlich sollten auch viele Quilts aus den letzten beiden Jahren ihren wohlverdienten Platz finden. Schade fand ich trotzdem die Ausstellung „Schätze aus Großmutters Wäscheschrank“ der „weißen Frauen“ in der katholischen Kirche zu zeigen. Die Kirche ist architektonisch sehr interessant und hat sehenswerte, bunte Fenster. Aber genau durch die fiel auf die hauptsächlich weißen Quilts farbiges Licht. Da gingen viele Details, wie z.B. Blöcke aus unterschiedlich weißen Stoffen, einfach unter.
In der städtischen Galerie „Ada“ konnte man schön sehen wie man Quilts, genauso wie alle anderen Kunstwerke, präsentieren sollte. Nur das die Galerie jeden Tag erst ab 14 Uhr öffnete, warum auch immer. Dort hat mir besonders der Quilt „die Königin“ von Bodil Gardner gefallen.
Genauso schön fand ich die folgenden Quilts:
Richtig gut fanden mein Mann und ich, daß der Sonntag „Männertag“ war, die Männer hatten freien Eintritt in alle Ausstellungen. Da waren endlich mal ganz viele Männer in den Ausstellungen zu sehen.
Insgesamt haben mir die Patchworktage sehr gefallen und es war toll, so eine schöne Stadt wie Meiningen kennenzulernen.