neues Outfit
4.10.2023
Heute kann ich zum Me Made Mittwoch gleich drei neue Kleidungsstücke zeigen.
Seit es morgens wieder viel kühler und abends nicht nur kühl, sondern auch schon dunkel ist, habe ich wieder gerne an meiner Nähmaschine gesessen. So sind voller Elan gleich ein T-Shirt und ein Rock hintereinander entstanden, auch die Abschlußarbeiten an einer neuen Strickjacke gingen mir schneller von der Hand wie üblich. Auch wenn alle drei Teile zusammenpassen, werde ich sie doch eher jeweils mit anderen Kleidungstücken kombinieren.
Das T-Shirt
Blau ist eine der Grundfarben meiner Garderobe; uni dunkelblaue T-Shirts, lang- oder kurzärmelig habe ich immer. Muß eins aus Altersgründen aussortiert werden, wird es auf jeden Fall ersetzt. Anfang diesen Jahres hatte ich dunkelblauen Baumwolljersey bei 1000 Stoff bestellt für ein langärmeliges und ein kurzärmeliges Shirt. Damit nicht zuviel Reststoff übrig bleibt, hatte ich sehr knapp kalkuliert wieviel Stoff ich benötige bei optimalem Schnittmustertetris. Das langärmelige T-Shirt nähte ich wegen dringenden Bedarfs dann auch sofort. Aber vor dem Zuschnitt des kurzärmeligen Shirts war mir bange, was wenn ich nun doch zu wenig Stoff hatte, also etwas zu sparsam gewesen war? Und das alte blaue T-Shirt war doch gar nicht so schlimm ausgeblichen, oder? Das habe ich mir jedenfalls schön geschaut ;).
Als ich mir im Januar den grauen Rock genäht hatte, stellte ich beim Fotografieren fest, daß ein etwas kürzeres Oberteil dazu ganz gut aussehen würde. Für dieses Sommershirt beschloß ich nun meinen Standardschnitt ganz moderat um 5 cm zu kürzen. Mit dieser Überlegung fing ich nun endlich mit dem Zuschnitt an. Der Stoff reichte natürlich. Genäht war das Shirt, diesmal mal mit einem V-Ausschnitt, dann schnell.
Beim ersten Tragen fand ich das Shirt nicht zu kurz, etwa das bei jeder Bewegung der Bauch rausschaut und der Anblick in Spiegel oder Schaufenster gefiel mir. Diese Länge werde ich auch bei einem nächsten Shirt wieder nähen.
Der Rock
ist nochmal ein Reed-Skirt von Grainline Studio. Der Schnitt gefällt mir beim Tragen des grauen Rocks genauso gut, wie ich es beim Kauf erhofft hatte. Der helle Streifenstoff war ein Reststück, dem ich vor ein paar Jahren nicht widerstehen konnte. Es ist eine Baumwolle. Den Reed-Skirt konnte ich mir daraus sehr gut vorstellen. Aber laut angegebener Stoffmenge reichte er nicht, auch nicht, als ich die ausgeschnittenen, einzelnen Schnittmusterteile im Januar ganz eng auf den Stoff legte. Also nähte ich damals den grauen Rock, den ich dann aber am Saum ziemlich gekürzt habe. In Schnittmustern wird zwar immer die Länge angegeben, aber wenn ich dann das Zentimetermaß von meiner Taille nach unten baumeln lasse, gibt das nur eine ungefähre Vorstellung, wie die Länge passt. Vorsichtshalber schneide ich beim ersten Zuschnitt eines neuen Musters auch nichts von der Länge ab, obwohl ich aus Erfahrung weiß, daß die Rocklänge fast immer für mich zu lang ist. Ich bin nicht sehr groß, 1,64 cm und ich finde es schöner an mir, wenn nicht so weite Röcke über meinen Knien enden. Erfreulicherweise reichte für diese Rocklänge jetzt auch der Streifenstoff. Der Stoff reichte sogar so weit, die Streifen in den Seitenteilen genau aufeinander abzustimmen. Die Seitenteile sind zweigeteilt und werden so zusammengenäht, daß die Taschen gleich mit entstehen.
Die Streifen in diesem Stoff sind nicht aufgedruckt sondern eingewebt; der Stoff sieht also von vorne und hinten gleich aus.
Wegen der gleich aussehenden Stoffseiten hatte ich Sorge, daß ich die Seitenteile, obwohl gegengleich zugeschnitten, nicht gegengleich nähe. Das hat aber mit zig-mal nachprüfen ohne Auftrennen geklappt.
So sieht der Rock mit dem dunkelblauem T-Shirt von oben aus:
Das passt ganz gut zusammen, aber noch besser gefällt mir dazu ein rotes Oberteil, z.B. der rote Sommerpulli.
Die Strickjacke
Ich habe immer ein Strickzeug liegen, an dem ich ganz nach Gelegenheit und Lust und Laune stricke. Manchmal dauert es ewig bis so ein Teil fertig wird. Für die Strickjacke hier habe ich nur ein halbes Jahr gebraucht. Gestrickt habe ich nach der Anleitung Zora, die ich auf Ravelry fand. Nach der Anleitung hatte ich mir vor vielen Jahren schon einmal eine Jacke gestrickt, die ich sehr gerne getragen habe. Nur in der Wolle damals waren immer wieder Motten, die ich einfach nicht loswerden konnte. Solange ich noch Restgarn übrig hatte, habe ich die Löcher immer wieder repariert. Aber dann doch aufgegeben und alles weggeschmissen. Ein Verlust, den ich bis heute bedauere.
Jetzt gibt es endlich den Ersatz. Das Garn ist von Rosy Green. Auf dem Wollmarkt in Vaterstetten hatte ich das Garn der Firma immer wieder gestreichelt, aber ohne Projekt im Kopf und mit der berechtigten Angst vor Motten, hatte ich nie etwas gekauft. Aber jetzt für dies Projekt habe ich mir die Wolle gegönnt, sie ist schön weich und warm und die Farbe ist genau die, die ich gerne wollte. Die Ärmel sind ein bißchen lang geworden, so daß ich die Bündchen umschlagen muß. Das finde ich gar nicht schlecht, so sind die Handgelenke noch wärmer eingepackt. Bei dem jetzigen Wetter habe ich die Jacke direkt nach Fertigstellung in Benutzung genommen und bin sehr zufrieden damit.
Die entstandenen Teile sind dem jetzigen Wetter erstaunlich gut angepasst. Jetzt werde ich mal beim Me Made Mittwoch schauen, was die anderen so genäht haben, auch noch eher sommerlich oder schon für den Herbst, der wohl bald kommen wird.