Rotes Sweatshirt
5.4.2023
Beim Me Made Mittwoch zeige ich ein langärmeliges rot-weiß gestreiftes Sweatshirt.
Bei den kalten Temperaturen nähe ich noch für den Winter. Meine Sweatshirts kommen alle in die Jahre. Man sieht ihnen das viele Tragen und Waschen an. Bis zum nächsten Winter sollen da einige neu entstehen.
Genäht habe ich wieder meinen Standardschnitt, es ist das Modell 114 aus der Burda 10/2006. Allerdings habe ich den Schnitt im Laufe der Jahre an meine Figur angepasst und ändere immer wieder irgendwelche Details.
Dieses Mal hatte ich im Netz schräg geteilte, sichüberlappende Ärmelbündchen gesehen, die mir gefielen. Es war überhaupt nicht schwierig, die zu konstruieren. Auf einem Schmierzettel habe ich mir ein Rechteck fürs Bündchen, das 4 cm breit werden sollte, aufgemalt. Vom Rand, der normalerweise die Naht wäre, bin ich 2 cm nach außen gegangen und habe eine schräge Linie gezogen, die 1 cm weiter innen aufhört. Diese schräge Linie kommt auf beide Seiten des Bündchens, man läßt sie am Ärmel da überlappen, wo sonst die Naht wäre. Am unteren Rand klafft das dann ein bißchen auseinander. Der Punkt, wo eigentlich die Naht wäre, liegt genau gegenüber der Ärmelnaht.
So sieht das fertig angenähte Bündchen dann aus:
Das Schwierigste beim Annähen ist darauf zu achten, das die Überlappung nicht bei beiden Ärmeln in die gleiche Richtung geht. Da habe ich genau gesteckt, nachgeschaut und wieder gesteckt. Ob die obere Schräge nun nach außen zeigt oder nach innen, ist Geschmackssache.
Auch dieses Sweatshirt bekam wieder einen Streberstreifen. Die sehen immer ganz toll aus, wenn man sie durch den vorderen Halsausschnitt sieht.
Aber wie sieht das auf der Rückseite des Sweatshirts aus und wie innen an den Schulternähten? Bei mir nicht so toll, fand ich jedenfalls. Aber nach einigem Suchen im Internet fand ich auch dort ähnliche Bilder. Immer wenn ich etwas neu ausprobiere, möchte ich genauestens wissen, wie das an jedem Punkt aussieht.
Ansonsten ist so ein Sweatshirt schnell genäht. Wenn man beim Zuschnitt aufpasst und die Streifen genau steckt, passen sie auch an den Nähten zusammen.
Bei den Stoffspielereien im Februar hatte ich den ersten Versuch gestartet, meine Jerseyreste für ein neues T-Shirt zu verarbeiten. Bei diesem Sweatshirt bin ich einen anderen Weg gegangen. Es ist ein neu gekaufter Stoff, der mit 1,70 m sehr breit lag. Davon habe ich nur 80 cm gekauft und zu spät überlegt, daß das wohl ein bißchen sehr wenig ist für ein langärmeliges Shirt. Aber ich wollte partout den übrigbleibenden Rest minimieren. Ich habe dann ordentlich gezirkelt, um alle Teile aus dem Stoff ausschneiden zu können. Die Ärmel habe ich dafür an der Naht an beiden Seiten jeweils um einen 0,5 cm schmaler gemacht. Das hat zwischendurch ordentlich Nerven gekostet, aber das Ergebnis läßt sich sehen. Das Sweatshirt ist komplett aus dem Stoff entstanden und die Reste sind, wie gewünscht, minimal. Natürlich hebe ich die auf, könnte ja sein, daß ich mal was zum Reparieren brauche.
Das Sweatshirt ist sehr gemütlich und warm. Mit den geteilten Ärmelbündchen ist ein Detail entstanden mit dem ich mich immer ganz besonders chic fühle, wenn ich es trage.
Spätestens an den Osterfeiertagen werde ich beim Me Made Mittwoch schauen, was andere so genäht haben.