Vignettequilt

20.5.2022

Vor über einem Jahr, im Februar 2021, war ich online auf der QuiltCon und nahm bei Heidi Parkes an dem Kurs Vignettequilts teil.

Der Quilt ist seit einiger Zeit fertig.

Der Kurs von Heidi war sehr schön in Kapitel aufgeteilt, am Ende eines Kapitels erfolgte immer die Aufforderung jetzt seine Stoffe herauszusuchen und an die Nähmaschine zu gehen. Da damals eh nichts anderes ging, war es kein Problem das zu tun. Im Gegenteil die Vorstellung, das weltweit andere Quilterinnen jetzt das Gleiche tun, war einfach toll.

Wie bei jedem Quilt beginnt man damit, passende Stoffe herauszusuchen. Das sollten reichlich Stoffe für einen Quilt sein.

Stoffauswahl

Zu jedem Prinzip der Kunst und postmodernen Kunst sollte es einen Block geben, entweder neu genäht oder aus dem Fundus. Bei machen Prinzipien war das eine knifflige Aufgabe. Gleich bei der ersten Aufgabe konnte ich eine afghanische Stickerei vom Guldusi-Projekt verwenden. Ich kaufe sie gerne und habe mir fest vorgenommen, möglichst bei jedem Quilt wenigstens eine der Stickereien zu verwenden.

Aufgaben

Aus diesen Blöcken, die ganz unterschiedlich groß sein konnten, sollte nun ein Quilttop zusammengesetzt werden. Tja, das war richtig schwierig. Ich habe die Blöcke immer wieder anders arrangiert und nichts gefiel mir. Irgendwann habe ich alles beiseite geräumt, eine Pause war dringend nötig. Erst zum Jahreswechsel habe ich alles wieder rausgesucht.  Eine Aufgabe war es, ein Stück Stoff in einen neuen Zusammenhang zu stellen. Es ist das große, grüne Stück in der oberen Reihe auf dem Foto oben. Es war eine alte Serviette, die mir eine Bekannte mit vielen anderen Stoffen zum Färben geschenkt hatte. Dies Stück Stoff war sehr dominant, schließlich beschloß ich den Block aus den vielen kleinen Quadraten darauf zu applizieren. Das gefiel mir sehr.

Einige Versionen habe ich fotografiert:

Irgendwann kommt bei all dem Ausprobieren der Punkt, an dem ich es einfach nicht mehr sehen mag und auch nicht mehr in der Lage bin zu beurteilen, ob es so oder so schöner wird. Da habe ich einfach angefangen zu nähen. Wenn erst die Nahtzugaben wegfallen und alles eine Ebene wird, sieht es wieder anders aus und man könnte ja auch wieder auftrennen. Da wurde dann schnell klar, daß die Zwischenräume nur noch aus unifarbenen Türkis bestehen sollten, sonst würde es viel zu unruhig werden.

vignettequilt g bach

Heidi quiltet ihre Arbeiten immer mit der Hand, mit einem nicht ganz dünnen Faden und größeren Stichen. Das reizte mich schon lange. Die Linien sollten über fast alle Muster hinweggehen, um eine Einheit zu schaffen. Aber nicht in lauter gleichmäßigen Linien über den Quilt, sondern rund und in verschiedenene Richtungen. Auf der Rückseite kann man das gut sehen.

vignettequilt g bach rueckseite

Ein Block besteht aus Faltungen, die Aufgabe war es, einen 3-D-Effekt zu schaffen; den habe ich natürlich nicht platt gequiltet.

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Erst wollte ich das Binding aus einem unifarbenen Stoff nähen, aber nichts gefiel mir. Zum Schluß wurde ein grüner Stoff mit weißen Punkten und dunkelgrünen Rändern - unerwartet, aber so gefällt es mir.

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Als ich schon am Quilten war, sah ich, daß Heidi auf Youtube eine Videoreihe über Vignettequilts hat. Darin diskutiert sie viele Möglichkeiten, wie man die verschiedenen Blöcke arrangieren kann. Da kamen mir dann nachträglich noch ganz viele neue Ideen für meinen Quilt. Aber er ist jetzt fertig und gefällt mir so, wie er ist. Ich sollte noch einmal so einen Quilt nähen. Heidis Anleitung ist sehr ausführlich, die kann man auch nach Jahren wieder rausholen und findet sich damit zurecht.

Auch wenn jetzt alles wieder in echt stattfindet und ich mich sehr auf die Patchworktage in Meiningen freue, so ein online-Kurs macht ebenfalls viel Spaß.

vignettequilt g bach drapiert

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