Bücherquilt 2
19.3.2020
Nach dem Erfolg der Bücherquilts für unsere 11. Gröbenzeller Quiltausstellung letztes Jahr, habe ich jetzt einen für mich genäht.
Bei der Planung der Bücherquilts für unsere Ausstellung war ganz schnell klar, daß die gewünschte Größe einem „echten” Bücherregal entspricht. So habe ich dann erstmal alle Regale bei uns vermessen. Die Regalbretter sind i.d.R. 2cm breit und die Seitenwände zwischen 2cm und 5cm. Die Höhe zwischen 2 Regalbrettern variiert je nach Buchhöhe. Ebenso interessant war es, die Breite der Bücherrücken zu messen, sie sind viel schmaler, wie ich gedacht habe.
Im Internet gibt es sehr viele Anleitungen für Bücherquilts, erstaunlicherweise sind viele mit Foundation Paper Piecing. Die Bücher kann man doch einfach in Streifen aneinander nähen. In meinen realen Bücherregalen gibt es außer Büchern eh nichts anderes, dafür wäre gar kein Platz.
Ich habe einfach bunte Stoffstreifen aus meiner Restekiste genommen.
Mein Hintergrund sollte weiß sein. Die bunten Stoffstreifen habe ich mit weißen Streifen auf die gewünschte Länge, also die Höhe des Regalfachs, ergänzt. Der erste so entstandene Streifen sieht noch nicht sehr nach Buch mit Hintergrund aus. Drei aneinander genähte Streifen kommen dem dann schon näher. Viele aneinandergenähte Streifen sind eindeutig ein Fach aus einem Bücherregal.
Restestreifen, die zu kurz für ein Buch sind, kann man gut mit anderen bunten Streifen verlängern. Viele Buchrücken sind zweigeteilt oder haben einen Extrastreifen. Auch aufgenähte Zierbänder oder Labels, alles was man gerne so sammelt, sorgen für den richtigen Eindruck.
Nach dem ersten Regalfach, liefen die weiteren praktisch von alleine.
Meinen Quilt habe ich für eine schmale Stelle im Flur genäht. Die bunten Farben leuchten einem bei jedem Gang entgegen.
Gequiltet habe ich mit der Nähmaschine, jeweils um die Bücher drumherum im Nahtschatten und den Hintergrund mit Stippling.
Ursprünglich wollte ich auf viele Buchrücken mit der Hand sticken, parallele Geradstiche und einige Buchstaben. Zum Schluß war mir der Quilt so schon bunt genug und ich habe nur auf einige unifarbene Streifen gestickt.
Wilde, liegende Bücherstapel haben mir besonders Spaß gemacht beim Nähen. Im richtigen Regal sind sie unpraktisch, da ich garantiert immer das zuunterst liegende Buch suche.
Als Jugendliche wurde mir immer wieder gesagt, daß ich Bücher gerade ins Regal stellen soll, sonst gehen die Rücken kaputt. Natürlich mußten da schiefe, aneinandergelehnte Streifen in meinen Quilt. Mit Foundation Paper Piecing wäre das sicher präziser geworden, bei mir schweben die Bücher jetzt.