Schildkröte
6.9.2023
Ich habe ein Kissen in Form einer Schildkröte genäht.
Oft genug habe ich Nilpferdkissen genäht und an meine Kinder und deren Freunde verschenkt, damals als sie alle noch Kleinkinder waren. Jetzt kommt überall Nachwuchs. Noch ein Nilpferdkissen zu schenken, fände ich doof. Aber dann habe ich letztens auf dem Bernina-Blog das Schildkrötenkissen gesehen, das kam mir wie gerufen. Das Schnittmuster kann man übrigens kostenlos herunterladen.
Auf dem Bernina-Blog wird das Kissen komplett mit der Overlock genäht. Das habe ich nicht gemacht, sondern mit der Nähmaschine genäht. Keine Ahnung, ob meine einfache, alte Overlock überhaupt all die verschiedenen Techniken beherrscht.
In der Bernina-Anleitung wird in den Bauch der Schildkröte ein Reißverschluß genäht. Denn für die Wattefüllung des Körpers wird noch ein Extrakissen genäht, das man durch den Reißverschluß in den Schildkrötenkörper stopft. Die Füllwatte, die ich benutze ist waschbar. Bei den Nilpferdkissen war es nach jahrelangem Gebrauch kein großer Aufwand die Füllwatte mal auszutauschen. Also habe ich mir den Aufwand mit Reißverschluß und Extrakissen gespart.
Für den Körper habe ich ein großes, grünes Stück Stoff aus meinem Fundus verwendet und für die Extremitäten und die Punkte auf dem Rücken einen grün-bunten Stoffrest. Letzterer reichte dann allerding bei den Pfoten nicht mehr für beide Seiten, also wurde auch da die Unterseite uni grün.
Zuerst habe ich die bunten Punkte auf den Rücken appliziert. Wie immer mit doppeseitiger Vlieseline aufgebügelt und dann mit Zickzackstichen umnäht. Zum Applizieren nehme ich Nähmaschinenstickgarn, das ist nicht so fest verzwirnt wie Nähgarn und legt sich deshalb viel schöner. Den Zickzackstich stelle ich nie auf eine ganz kleine Stichlänge, das führt bei mir oft zu Knubbeln, über die das Füßchen dann nicht hinüber näht. Lieber nähe ich zweimal übereinander. Den Oberfaden ziehe ich zum Schluß immer auf die Rückseite durch und verknote da die Unter- und Oberfäden.
Dann habe ich Kopf, Schwanz und Pfoten genäht, gewendet und gestopft. In der Anleitung steht, daß im Schnittmuster Nahtzugaben schon inklusive sind, 1 cm beim Körper und 0,6 cm bei den Extremitäten. Letztere werden im Original von außen mit der Overlock zusammengenäht, bei mir war jetzt die Nahtzugabe im Inneren verschwunden, aber ich finde das stört die Proportionen nicht sehr. Die gestopften Teile habe ich auf dem Rückenstoff platziert und mit einer Hilfsnaht festgenäht. Nur mit Stecknadeln feststecken ist mir hier mit den gepolsterten Teilen zu wenig haltbar, wenn ich dann das Bauchteil auf das Rückenteil lege und zusammennähe.
Da ich keinen Reißverschluß in einem der Körperteile habe, mußte ich am Rand eine Öffnung zum Wenden lassen. Da hatte ich ein bisschen Sorge, ob die Lücke zwischen der Vorder- und Hinterpfote groß genug bleibt, so daß der Kopf auch durchpasst. Aber das war überhaupt kein Problem.
Den Körper habe ich dann mit Watte gefüllt und die Wendeöffnung mit Handstichen verschlossen. Jetzt geht die Schildkröte auf Wanderschaft, erst über unsere Terrasse
und den Rasen
und dann weit weg. Hier ist noch ein Bild von der Unterseite der Schildkröte.
Das war ein schönes Projekt, schnell und problemlos zu nähen.
Als Füllwatte nehme ich das Innere von Kopfkissen, die es ganz billig für 4 € beim Möbelschweden gab. Die Füllung ist wunderbar bauschig und bei 60°C waschbar. Das ist spottbillig verglichen mit Bastelwatte. Allerdings hatte ich noch von früher genug da, ob es die Kissen so zu dem Preis und mit dem Inhalt jetzt immer noch gibt, weiß ich nicht.